Silvio Iaccarino - iPhone 3G Review

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  • Einleitung

    Meine Ann�herung ans iPhone war eine recht bewegte Geschichte. Anfangs, als das iPhone zum ersten Mal der �ffentlichkeit pr�sentiert wurde, war meine Begeisterung riesig. Schlie�lich vollbrachte das kleine Teil seine Kunstst�cke mit einer geh�rige Portion Eyecandy und das Ger�te-Design kam meinen minimalistischen, vom Bauhaus Stil und japanischer Kunst gepr�gem Geschmack sehr entgegen.
    Blank und schwarz wie der Monolith aus 2001 - so hatte meiner Meinung nach ein Telefon des 21. Jahrunderts auszusehen.
    Wenn man die Handys der Konkurrenz dagegen betrachtete, sahen bis auf wenige Ausnahmen (Motorola) fast alle Handys gleich langweilig aus.

    Mit der Zeit ist mein Interesse abgeflaut, kein UMTS, kein GPS, keine Programme - bei n�hrerer Betrachtung schien dieses Smartphone doch gar nicht so smart zu sein. Das hat auch Apple bemerkt und mit dem iPhone 3G geh�rig nachgebessert.

    Nun konnte ich es nicht l�nger aushalten - wer meine PDA/Handy Vita kennt, wei�, wie schwer mir das Warten gefallen ist und nun ist es also da.

    Ersteindr�cke

    Apple typisch ist schon die Verpackung - schick, klein, zweckm��ig und ganz und gar nicht protzig. Dann der erste Hautkontakt - oh ja, eine unvergleichliche Haptik. Alle Sonys, Motorolas und wie sie alle hei�en waren sofort vergessen. Ich kannte schon das Vorg�ngermodell, nett anzufassen, aber das 3G f�hlt sich trotz Plastik Geh�use an, wie ein chirurgisches Instrument.

    Ich habe immer bezweifelt, dass sich ein Smartphone mit reiner Wurstfingerbedienung ebenso pr�zise steuern l��t, wie mit einem Stylus, doch ich wurde eines besseren belehrt - ein intelligenter Algorithmus interpoliert einen Wurstfinger und reduziert die gepre�te Gro�fl�che mit erstaunlicher Pr�zision auf einen kleinen Druckpunkt.
    Der Bildschirm ist sch�n hell ausgeleuchtet und gleich in den ersten Sekunden nach dem Einschalten offenbart sich dem Betrachter ein effektvolles Feuerwerk - da fliegen Icons hin und her, mit dem Finger kann man die ganze Oberfl�che hin- und her-wabern lassen.
    Wer Apple Macs schon kennt, wird viele Effekte und Symbole sofort wiedererkennen - hier schein ein Mini-Mac zu werkeln. Die Reaktionszeit beeindruckt, hier gibts keine Sanduhren.

    Zweiteindruck

    Kaum zu fassen, wie wenig das iPhone von mir wissen will, um ins Internet zu gelangen und meine Mails abzurufen, im Grunde genommen ist das Teil nach der Aktivierung per iTunes sofort einsatzbereit.

    Andere Handys bringen bestenfalls allerlei Assistenten zu Einrichtung mit.

    Internet - das ist das Stichwort. Das iPhone ist ganz deutlich als ein Internet Device entwickelt worden - kaum eine Funktionalit�t kommt ohne Internet aus, aber es gibt auch kaum ein anderes Ger�t, das mit solch einer Leichtigkeit in das Internet gelangt.
    Vergessen sind all die uns�glichen GPRS, WEP und WAP Dialoge f�r WLANs mit endlosen Parameter Kaskaden. Internet �ber WLAN hei�t schlimmstenfalls Pa�wort eingeben und gut ist.

    Alles ist anders - Apple bleibt sich treu und geht in fast jeder Hinsicht eigene Wege, erfrischend anders ist beispielsweise eine SMS Appliaktion anzusehen und zu bedienen, wenn sie von GUI Experten (GUI = Graphical User Interface) erster G�te entwickelt wurde.
    An allen Ecken und Kanten staunt der Experte, mit wie wenig Mitteln sich ein attraktives Smartphone pr�sentieren kann. Apple hat radikal alles weggelassen, was nicht dringend ben�tigt wird. Der Leser dieser Zeile mag denken, dass man sich als Benutzer dann doch geg�ngelt f�hlen muss, doch das Gegenteil ist hier der Fall, alles geht so locker flockig von der Hand und verbunden wird das ganze mit einer Menge Spa� - allein beim Zusehen, mit welcher optischen Hingabe diese niedlichen Schmalspurgew�chse von Programmen ihre Arbeit verrichten.

    Auf ins Eingemachte

    Jahrelange PDA und Smartphone Erfahrung st��t sich an Apples Asketen-Philosophie. Immer wieder suche ich L�cken, Dinge, die andere besser machen, und ich finde auch vieles, aber kaum etwas, was man am iPhone im allt�glichen Gebrauch tats�chlich vermissen w�rde.
    Eins aber steht auf jedenfall fest, der Software Markt ist jung, denn das meiste, was einem dort alles angeboten wird, ist �berwiegend M�ll - irgendwelcher Nonsens, der mit den sensorischen F�higkeiten des iPhone herumspielt. So richtige Software Perlen findet man kaum.
    Besonders Navigation und PIM wird stiefm�tterlich behandelt.

    An den eingebauten Programmen gibt es nichts zu meckern, alle sind super-simpel aber absolut zweckm��ig gestrickt.

    Die Akkulaufzeit ist bescheiden - nunja, UMTS Phones brauchen allesamt etwas mehr, aber ein iPhone Akku kann man, wenn man es drauf anlegt, locker in 5 Stunden entleeren.

    Den Profis fehlen Tools wie FTP und - noch ungew�hnlicher - es gibt kein Dateisystem - bzw. kein Zugriff darauf. Das ist eine der gr��ten Einschr�nkungen des iPhones - mal eben ein paar Dateien draufkopieren und mitnehmen geht nicht. Es gibt bereits erste Ans�tze, sowas virtuell (zB. DataCase) nachzubilden, aber das Gef�hl einer isolierten Insel-L�sung hinterl��t manch bitteren Nachgeschmack.

    Fazit

    Das iPhone ist DAS Consumer Phone schlechthin. Kein anderes Ger�t verk�rpert Internet in the Pocket so sehr und so elegant. Meine Gro�mutter - Gott habe sie selig - h�tte, wenn ihre Augen es hergegeben h�tten, mit diesem Handy ins Internet gekonnt, Filme angesehen und Musik h�ren k�nnen.

    F�r Nerds bleibt au�er der Performance und der eleganten Haptik und Optik wenig, denn eigentlich ist das kein Smartphone, sondern ein Telefon mit iPod und etwas Internet.